Entlassrezept
Vorschriften GKV [Stand: 03.04.24]

• Ab 2023: Änderungen bei LANR
• Ab 2023/24: Änderungen bei BSNR

Kurzfassung

  • Verkürzte Gültigkeit beachten (3 Werktage inkl. Ausstellungstag)
  • ErsatzKK: Abgabe max. N1 (auch bei Mehrverordnung). Wenn N1/ kleiner N1 nicht im Handel: Nächstgrößere mit Sonder-PZN 06460731 + Begründung
  • PrimärKK: Abgabe max. N1 (auch bei Mehrverordnung). Wenn N1/ kleiner N1 nicht im Handel:
    • Wenn N1 nicht definiert [Liste]: Max. verordnete Menge. N1 ohne Stückzahl verordnet = Max N2 (max. N3, wenn nur N3 definiert).
    • Wenn N1 definiert, aber nicht im Handel [Liste]: Selbstzahlung. N1 ohne Stückzahl verordnet = Keine Abgabe.
  • BtM: Immer Abgabe der exakt verordneten Menge. Größer N1 nicht erstattungsfähig, wenn im Handel, ansonsten s.o.
  • Rezept-Kurzcheck: Datum, BSNR 77..., echte LANR, Status ...4, Facharzt
  • Sonderregeln für Sonderkostenträger

    Verträge


    RahmenV-EntM-KH:
  • RahmenV-EntM KH: Lesefassung 01.07.23 (10. Änderung)
  • RahmenV-EntM: Änderungsvereinbarungen 1 - 10
  • RahmenV-EntM: Erläuterungen
    RahmenV-EntM-Reha:
  • RahmenV-EntM-Reha: Lesefassung 01.02.2019
  • Erläuterungen
    RahmenV:
  • Anlage 8 RahmenV 01.10.2021 (S. 51 ff.)
    AVV VdEK:
  • Arzneiversorgungsvertrag der Ersatzkassen 01.03.2021
    G-BA RL:
  • AM-RL G-BA
  • HilfM-RL G-BA

    Was ist ein Entlass-Rezept


    Kassen-Rezept:
  • Rosa Muster-16-Rezept mit rotem Querbalken "Entlassmanagement" und Status 04 oder 14
    Hilfsmittel-Rezept:
  • Rosa Muster-16-Rezept mit rotem Querbalken "Entlassmanagement" und Status 04 oder 14
    BtM-Rezept:
  • BtM-Rezept mit Status 04 oder 14 OHNE roten Querbalken
    T-Rezept:
  • T-Rezept mit Status 04 oder 14 OHNE roten Querbalken
    Status = Letzte beiden Ziffer der Status-Nr.

    Arzneimittel, Aufbaukost, BtM, Isotretinoin, Medizinprodukte, T-Rezepte, Teststreifen, Verbandstoffe

    Abgabefrist zu Lasten der KK


  • 3 Werktage inkl. Ausstellung (§ 3 Anlage 8 RahmenV) [Fristkalender]
    z.B. So bis inkl. Mi
    z.B. Mo bis inkl. Mi
    z.B. Di bis inkl. Do
    z.B. Mi bis inkl. Fr
    z.B. Do bis inkl. Sa
    z.B. Fr bis inkl. Mo
    z.B. Sa bis inkl. Di
  • CAVE: Gilt auch für BtM- und T-Rezepte (nur erkennbar am Status 4)
  • So und Feiertage werden nicht mitgezählt, unabhängig davon, ob die Apotheke an diesen Tagen dienstbereit ist oder nicht.
  • Sa = Werktag
  • Rosenmontag, Faschingsdienstag = Werktag

    Abgabemenge, wenn N1 nicht verordnet/ nicht im Handel

  • Bei Stückzahlangabe: Menge nicht überschreiten
  • BtM: Immer die verordnete Menge abgeben (Stückzahl-/ Mengenangabepflicht). > N1 evt. nicht erstattungsfähig.
  • Wenn nur ktP-Packungen im Handel: Nicht erstattungsfähig (§ 4 (4) Anlage 8 RahmenV)

    < N1 verordnet


    Wenn kleiner N1 verordnet:
  • Verordnete Packung abgeben. Kleiner N1 verordnungsfähig, auch wenn N1 im Handel (§ 4 (3) Satz 1 Anlage 8 RahmenV
  • Keine Abgabe von N1, wenn kleiner N1 verordnet und verordnete Packungsgröße im Handel, ansonsten unzulässige Mengenüberschreitung (§ 4 (3) Satz 2 Anlage 8 RahmenV

    > N1 verordnet


    Wenn > N1 verordnet:
  • N1 oder kleiner (§ 4 (3) Satz 1 Anlage 8 RahmenV)

    N1 nicht im Handel


    Wenn keine N1-Packung im Handel:
  • Nächstkleinere Packung (kleiner als N1) (§ 4 (1) Satz1 Anlage 8 RahmenV)

    nur > N1 im Handel


    Wenn nur > N1 im Handel und Wirkstoff in PackungsV gelistet (mind. eine N-Größe definiert):

    ErsatzKK:
  • Nächstgrößte "verfügbare" Packung (max. N3) mit Sonder-PZN 06460731 + Begründung (§ 6 (1) a) Satz 2 AVV VdEK )
    PrimärKK, wenn N1 definiert in PackungsV:
  • Stückzahlverordnung > N1:  Selbstzahlung, wenn N1 oder kleiner nicht im Handel
  • N1 verordnet ohne Stückzahl:  Keine Belieferung, wenn N1 oder kleiner nicht im Handel (§ 4 (2) Anlage 8 RahmenV)
    PrimärKK, wenn N1 NICHT definiert in PackungsV:
  • Stückzahlverordnung > N1:  max. verordnete Menge, aber max. N2 (max. N3, wenn nur N3 definiert) (§ 4 (1) Satz 3 Anlage 8 RahmenV)
  • N1 verordnet ohne Stückzahl:  Max. N2 (max. N3, wenn nur N3 definiert) (§ 4 (1) Satz 3 Anlage 8 RahmenV)
    Einzelimporte nach § 73 (3) ("Echte Importe"):
  • Wenn der Wirkstoff nicht in der PackungsV gelistet ist:  Keine Abgabe zu Lasten der KK.

    Abgabemenge Aufbaukost - Blutzuckerteststreifen - Verbandstoffe - Medizinprodukte

  • Maximal 7-Tages-Bedarf (§ 9 (2) 3.Satz 4 AM-RL G-BA)
  • CAVE:: BG-Rezepte wie verordnet beliefern. N1-Vorgabe gilt nicht nur für Primär- und Ersatzkassen.

    Abgabemenge Rezepturen

  • BG-Rezept: Verordnete Menge. Die Entlassrezept-Vorgaben gelten nur für Primär- und Ersatzkassen.
  • ErsatzKK: Verordnete Menge (§ 6 (1) b) AVV VdEK )
  • PrimärKK: Bedarf von 7 Tagen (§ 4 (5) Anlage 8 RahmenV) . Mengenänderderung ohne Arztrücksprache möglich (§ 4 (5) Anlage 8 RahmenV)

    BSNR (Betriebsstättennummer)

  • Krankenhäuser 2023: BSNR muss mit 75 oder 77 beginnen (§ 6 (4) RahmenV-EntM-KH)
  • Krankenhäuser ab 2024: BSNR muss mit 77 beginnen (§ 6 (4) RahmenV-EntM-KH)
  • Reha-Einrichtungen: BSNR muss mit 75 beginnen (§ 12 (5) RahmenV-EntM-Reha)
  • CAVE: BSNR muss im Patientenfeld, Stempel und Codierzeile übereinstimmen
  • Friedenspflichten

    Facharztbezeichnung

  • Nur Fachärzte dürfen Entlassrezepte ausstellen. Gilt auch für Vertretungsärzte.
  • Vertretungsärzte und Assistenzärzte dürfen Entlassrezepte ausstellen, sofern sie Fachärzte sind
  • Bei T-Rezepten wie immer kein i.V. erlaubt, außer der i.V. Arzt ist im T-Register gelistet

    Hilfsmittel


    Erstattungsfähigkeit

  • 7 Tage nach Ausstellung (§ 6a (2) HilfsM-RL G-BA)
    z.B. So bis inkl. So
    z.B. Mo bis inkl. Mo

    Abgabemenge Hilfsmittel zum Verbrauch

  • Maximal Abgabemenge: »für einen Zeitraum von bis zu sieben Kalendertagen nach der Entlassung« (§ 6a (1) Satz 2 HilfsM-RL G-BA)
  • Existiert keine 7-Tages-Menge: Genehmigungspflicht
  • CAVE: Die Abgabemenge ist damit abhängig vom Tag der Rezeptbelieferung, da die Abgabemenge nur bis zum 7. Tag nach Entlassung zu reichen hat, nicht 7 Tage lang, wie bei Blutzuckerteststreifen/ Verbandstoffen, etc.

    Hilfsmittel zum Verleih

  • z.B. Milchpumpen-Verleih, Vernebler-Verleih
  • Milchpumpen-Verleih: Dürfen für max. 28 Tage zur Ausleihe verordnet werden (Erstattungsfähigkeit Hilfsmittelrezepte)
  • Keine Begründung erforderlich, wieso unmittelbar erforderlich, aber Diagnosepflicht
  • Falls genehmigungspflichtig, ist eine Genehmigung einzuholen.

    Hilfsmittel zum Verbleib


    Hilfsmittel zum Verbleib OHNE individuelle Anfertigung:
  • z.B. Blutdruckmessgeräte, Spacer, Vernebler zum Verbleib
  • Dürfen beliefert werden (§ 6a (1) Satz 4 HilfsM-RL G-BA)
  • Keine Begründung erforderlich, wieso unmittelbar erforderlich, aber Diagnosepflicht
  • Falls genehmigungspflichtig, ist eine Genehmigung einzuholen.
    Hilfsmittel zum Verbleib MIT individueller Anfertigung:
  • z.B. Kompressionsstrümpfe (PG 17), Orthesen (PG 23)
  • Dürfen nur MIT BEGRÜNDUNG, wieso unmittelbar erforderlich, beliefert werden (§ 6a (1) Satz 5 HilfsM-RL G-BA)
  • Zusätzlich Diagnosepflicht
  • Falls genehmigungspflichtig, ist eine Genehmigung einzuholen.

    LANR (Arztnummer)


    Krankenhäuser: (§ 6 (5) RahmenV-EntM-KH)
  • Persönliche Arztnummer
  • NICHT erlaubt: 4444444xx (7x4 plus 2stellige Facharztcodierung)
  • NICHT erlaubt: 9999999xx
    Reha-Einrichtungen: (§ 12 (6) RahmenV-EntM-Reha)
  • Persönliche Arztnummer
  • oder 4444444xx (7x4 plus 2stellige Facharztcodierung)
  • NICHT erlaubt: 9999999xx

    Patientenaufkleber

  • Primärkassen: Verboten
  • Ersatzkassen: Erlaubt (§ 6 (2) Satz 1 AVV VdEK), außer BtM- und T-Rezepte (§ 6 (2) Satz 2 AVV VdEK)

    Sonderkostenträger (BG/ UV, PostBeaKK, Bundeswehr, etc.)

  • Entlassrezept Sonderkostenträger